Bäume, Wald .... und Holz

Rundum „Wald und Bäume“

Bäume sind neben den Meeren die größten Sauerstoff-Lieferanten und gleichzeitig die größten CO2-Speicherbereiche.
(Moore, sowie intakte (!) Böden von Wiesen, Weiden und Wäldern gehören zu den weiteren großen CO2-Senken. Zu weiteren Sauerstoffproduzenten gehören Algen und alle weiteren Pflanzen.)

Wälder sind wichtige Biotope und spielen sowohl beim Weltklima, wie auch beim Mikroklima und den regionalen Temperatur-, Niederschlags- und Windverläufen eine große Rolle.

Was können einzelne Menschen tun:
Sensibilisieren → allgemein die Wald-Wahrnehmung erhöhen:

  • Waldspaziergänge unternehmen, um die besondere Kombination aus Flora und Fauna zu genießen. Und andere Menschen in den Wald mitnehmen um sie „anzustecken“. :slight_smile:
  • Beispielsweise in Unterhaltungen unterstreichen, wie wichtig die verschiedenen (nachfolgend aufgezählten) Biodiversitätsflächen sind.
  • Wald-, insbesondere Naturwaldflächen / intakte Gewässerflächen (Quellen bis Meere)
    / Wiesen, Streuobstwiesen, Hecken / Moore / intakte Böden
  • Alle diese Lebensräume brauchen besonderen Schutz!
    Die Inschutzstellung sichert letztlich auch unsere menschliche Lebensgrundlage.
    Ansätze sind vorhanden. Es gibt sowohl nationale (5% staatliche Naturwaldflächen bis 2020)i wie auch internationale (30 % der Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz COP 15 Dez. 2022)ii Vorhaben, jedoch hinkt die Umsetzung stark hinterher. Auch bei der Schutzintensität gilt es genauer hinzusehen. → Eine wichtige Aufgabe für uns Alle.
  • (Naturschutz-)Organisationen bieten immer wieder Kennenlern-Angebote zu unterschiedlichen Arealen an. Am besten in Familie oder in der Freundesgruppe solche Angebote wahrnehmen und dabei die Schönheit, die Besonderheiten, wie auch die Probleme kennenlernen.
  • Sich selbst bei solchen Aktionen mit einbringen.

Aktiv am Thema arbeiten → den Wald-Erhalt stärken:

  • Mithelfen, Bäume, Büsche und Wildhecken zu pflanzen, um Lücken zu füllen, Waldflächen auszuweiten und Verbindungen zu nahegelegenen benachbarten Waldflächen herzustellen (für Tier- und Pflanzen(!)wanderungen).
  • Auch im eigenen Garten Bäume pflanzen. Sowohl → Obstbäume plus Beeren, wie auch (insofern möglich) Laubbäume, Insektenfreundliche Büsche und Hecken anpflanzen.
  • Mitglied werden bei Naturschutzorganisationen, passiv oder aktiv, sowie Unterstützung durch Spenden.
  • Sich für alternative Einnahmequellen (Öko-Belohnungen) für Waldbesitzer engagieren, sodass mehr Flächen aus der Standardforstnutzung herausgenommen werden können,
    mehr Waldumgestaltungen stattfinden können und mehr Fläche unter sicheren Schutz gestellt werden kann.
  • Prinzipiell den Walderhalt im Blick behalten (keine weiteren Zerstückelungen von Waldflächen für Infrastruktur (Straßen, Gewerbe- und Siedlungsbau)) uninteressiert geschehen lassen.
  • Wachsam beobachten wo Waldflächen gerodet werden sollen oder gerade gerodet werden, dann erkundigen, hinterfragen, kommentieren, schützen.
  • Politisches Geschehen mitverfolgen, nachfragen, sich selbst engagieren.
  • Bitten formulieren, um reine traditionelle Forstflächen zu reduzieren und Forderungen nach mehr Naturschutzflächen an Verantwortliche adressieren.
  • Teilnahme bei Petitionen für mehr Naturschutz
    und Teilnahme bei Demonstrationen gegen zukunftsgefährdendes Vorgehen
    (wie z.B. das aktuelle Festhalten der Industrie und Politik an alten energieintensiven und unzeitgemäßen Verkehrswegeplänen und Energiewirtschaftsformen)
  • Heute Ideen und Maßnahmen überlegen, entwickeln und umsetzen, mit welchen den Nachfolgegenerationen eine lebenswerte Umwelt hinterlassen werden kann

Anpassen von Gewohnheiten
und damit den nationalen und internationalen Holzverbrauch senken:

  • „Keine-Werbung-Aufkleber“ an den Briefkasten kleben und die werbenden Unternehmen auffordern, ihren Papierverbrauch zu senken

  • bei eigenem Papierbasierten Einkäufen (Schulhefte, Briefumschläge, WC-Papier, …) Recyclingpapierprodukte wählen

  • Rückseiten von bedrucktem Papier noch weiterverwenden

  • eigene Ausdrucke vermeiden

  • keine oder wenige Versandhandeleinkäufe durchführen
    (→ dies hat sehr großes Einsparungspotenzial an Karton und Transportkilometern)

  • Verzicht auf übertrieben verpackte Produkte (Plastik plus Karton, wie z.B. Zahnpasta in Plastiktube + Kartonschachtel, Kekse, Konfekt, …). Rückmeldung an Hersteller geben.

  • Gewohnheiten reflekierten:
    Jeweils zwischendurch die Zeit nehmen (z.B. monatlich 2-4 Produkte), um den persönlichen Gewohnheitseinkauf bezüglich folgender Kriterien kritisch zu überdenken:
    die Verpackung / die Zutatenliste (z.B. Palmöl = damit verbundene Rodungen)
    / die Herstellungsprozesse damit verbundene Arbeitsbedingungen und Umweltbelastungen
    / Zusatzstoffe mit evtl. gesundheitlichen Auswirkungen / Transportewege / Transportmittel
    / plus Frage: Braucht man das Produkt wirklich?
    danach gegebenenfalls auf umweltfreundlichere Alternativen umsteigen oder ganz streichen
    Zwei Beispiele:
    Die folgenden Hersteller könnten anders handeln, machen es jedoch bewusst nicht:
    Ferrero:
    Übermäßiger Verpackungsmüll (Pappe und Plastik), Palmölverwendung (Nutella, Hanuta, Raffaello, Kinder- schoko, -bueno, -pingui …), umweltbelastende Transportstrategie, Lebensmittelvernichtung von nicht verkaufter Saisonware, …
    Nestlé:
    Weltweiter Wasser-Raubbau, fehlgeleiteter Verpackungsmüll (Kapselmüll, Pappe und Plasik), Kaffee- und Kakaolieferketten sowie Arbeitsbedingungen noch ungenügend aufgebaut und ungenügend kontrolliert, …)

  • Bei Fleisch lokale Anbieter wählen und sich über die Tierhaltung, das Futter und die Schlachtmethode erkundigen

  • Günstiges Discounter Fleisch komplett vermeiden, da es sogar direkte Verbindungen zwischen deutschen Fleischherstellern und Regenwaldrodungen im Amazonasgebiet gibt. (Direktlieferungen von Soja an deutsche Mastbetriebe)iii
    Zusätzlich sind oftmals die Tierhaltungsbedingungen, wie auch die Schlachtung unwürdig.

  • Insgesamt die eigenen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten betrachten und ihre Auswirkungen auf die Umwelt abschätzen (Ernährung: saisonal, lokal, frisch, tiefkühl Verpackung, Transport, …) (Wohnen, Mobilität, …) „Fußabdruck“-Rechner ausprobieren

  • Für das Grillen insbesondere die Holzkohlequelle prüfen

  • Im Bereich Pelletnutzung schleichen sich auch in Deutschland zunehmend Importe ein, welche bezüglich Nachverfolgung von Herkunft und Ausgangsmaterial schwerer nachzuvollziehen sind. Lieferanten wie z.B. „Enviva“ nehmen rücksichtslose Ausbeutung in wertvollen Waldgebieten vor.iv

  • Auch bei Kaminholz versuchen, die Herkunft nachzuverfolgen (und selbst bei lokalem Bezug ruhig einmal mit dem Anbieter ins Gespräch kommen)

  • Beim Kauf von Holzbasierten Produkten wie Papier, Pappe, Bauholz, Gestaltungsholz, Möbel für den Garten- und Innenbereich auf Gütesiegel achten
    ( ++ Naturland (Holz aus D)
    / + FSC, EU Ecolabel (Holz aus EU), „Holz von hier“ (Holzquelle regional erfassbar),
    „Nature Plus“ / „Rainforest Alliance“, PEFC
    / – ohne Gütesiegel → nicht kaufen)
    nähere Info: Bundesumweltamt
    der Blaue Engel ist ebenfalls wichtig, (bewertet jedoch manchmal nur Komponente oder belohnt erbesserungsmaßnahmen gegenüber vergleichbaren Produkten)
    Aufdrucke wie „Aus staatl. kontrollierter Forstwirtschaft“ oder „Reines Plantagenholz“ haben keinen Wert und kein dahinterliegendes Kontrollverfahren → nicht kaufen.

  • Durch Weiterverwendung von altem Bauholz und alten Möbeln (z.B. durch Verwendung für Garagenregalen) kann die CO2-Speicherwirkung des Holzes verlängert werden

  • Möbel prinzipiell länger behalten. Und wenn man sie ausrangiert, dann lieber verschenken als sie im Sperrmüll zusammen mit anderen Materialien gemischt zu entsorgen.

  • Am besten ist, sich dafür einzusetzen, möglichst viele Bäume und die mit ihnen verbundene Tier- und Pflanzenwelt in Ruhe zu erhalten. (Dann haben auch wir die Vorteile von Sauerstoffproduktion, Luftreinigung, CO2-Bindung, Erhalt eines intakten Wasserkreislaufs, sauberes Wasser, schützendes Kleinklima, intakte Böden, Errosionsschutz, Wasserrückhaltekapazität, Hochwasserschutz, weniger Artensterben, …)

Und wenn Bäume geschlagen werden (müssen), dann muss dafür gesorgt werden dass das Holz einen möglichst langen Nutzungzeitraum erfährt, ehe es ganz am Ende verbrannt wird → nachverfolgbare Kaskadennutzung.

Auch Kalamitätenholz kann für vieles Verwendung finden (die Stabilität ist gut, störend sind evtl. Verfärbungen und evtl. Pestizidrücksände). Es darf nicht übereilt zu Brennholz degradiert werden, sonder zuvor die CO2-speichernde Wirkung ausgiebig genutzt werden.

Totholz in Form von Ästen, Stämmen und Stümpfen sollte prinzipiell immer im Wald belassen werden, da es enorm wichtig für gesunde Ökosysteme ist. Sowohl für die Fauna, wie auch die Flora und den Wasserkreislauf (Schwammwirkung).

„Aufgeräumte“ Wälder schränken die Artenvielfalt sehr stark ein.

Auch wenn zur aktuellen Lage manche Menschen gerne Totholz als Brennmaterial aus den Wäldern holen möchten, ist davon abzuraten, denn zusätzlich zum Schaden an der Natur und einer unbefriedigenden Brenn- und Wärmeleistung, sind einige Rahmenbedingungen zu beachten, welche evtl. finanzielle Strafen zur Folge haben können. (s. unterschiedliche Länder- und Gemeindespezifische Regularien und Gesetzgebungen).

Selbst wenn eine Holzlese möglich ist, dann darf nur Holz bis zu einem Durchmesser von kleiner-gleich 10 cm entnommen werden. Die größeren Durchmesser gehören bereits zu den wertvollen Lebensräumen von Kleinstlebewesen und unterstützen die Wasserhaltewirkung des Waldes.

ihttps://www.bmuv.de/themen/naturschutz-artenvielfalt/naturschutz-biologische-vielfalt/waelder/nationale-waldschutzpolitik Naturwald

ii15. Weltnaturkonferenz schafft starke neue Basis im globalen Einsatz gegen Naturzerstörung und Artensterben | BMZ COP 15

iiiTrailer der deutschen Umwelt Hilfe (DUH) https://www.youtube.com/watch?v=W7Ujta6BI4I

DUH: Entwaldung im Amazonas https://www.youtube.com/watch?v=-kC44XaGSYI

ivHolzpellets: sauberes Image, zerstörerische Realität

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Wow, da hat sich jemand aber viel Arbeit gemacht! Top! :slight_smile:

Wäre doch sicher auch was für das Festival.
Vielleicht auch verteilt auf mehrere Stände mit inhaltlichen Schwerpunkten (Naturschutzverbände / Forstamt / Tourismus / Landfrauenverband…)